Glossar

Veredelungsformen

Die Einteilung der Veredelungsarten kann nach der Methode (Pfropfen („Pelzen“) oder Okulieren) sowie nach der zeitlichen Ausführung erfolgen. Methoden, die in der Vegetationszeit ausgeführt werden, finden eine gelöste Rinde vor. Dies bedeutet, dass das wachsende Kambium zwischen Stamm und Rinde eine leicht aufzutrennende Schicht bildet und somit Teile des Edelreises in den Zwischenraum geschoben werden können. Im Gegensatz hierzu müssen Techniken in der Winterruhe auf dieses Teilablösen der Rinde verzichten und arbeiten daher mit exakt passend zugeschnittenen Teilen des Edelreises zu den entsprechend genau gearbeiteten 'Kerben' der Unterlage. Einige der genannten Methoden sind allerdings prinzipiell sowohl innerhalb als auch außerhalb der Vegetationszeit verwendbar, bieten aber ggf. spezielle Vorteile zu bestimmten Zeiten.

Methoden, bei denen sich die Rinde lösen muss, werden innerhalb der Vegetationsperiode durchgeführt:

  • Dickrindenpfropfen („Hinter die Rinde veredeln“)
  • Rindenpfropfen („Hinter die Rinde veredeln“)
  • Okulation („Veredeln mit einem Auge“)
  • Nicolieren (Okulieren von Unterlagen mit einem dritten Partner, der bei Unverträglichkeiten von Unterlage und Edelsorte vermittelt)

Methoden, bei denen die Rinde lediglich eingeschnitten wird, können auch innerhalb der Ruhezeit der Pflanzen durchgeführt werden:

  • Anplatten (Anschäften)
  • Geißfußveredelung (wird meist während der Vegetationsruhe im Februar/März durchgeführt; für das Umveredeln von Obstbäumen)
  • Seitliches Einspitzen
  • Kopulation (kann während der Vegetationsperiode oder -ruhe durchgeführt werden; für das Veredeln von Obst- und Ziergehölzen)
  • Lamellenpfropfen (bei Walnuss)
  • Spaltpfropfen
  • Chip-Veredelung (Span-Veredelung, Plattenokulation)

(Quelle: Wikipedia)